Buchkritik: T.C. Boyle und "Sind wir nicht Menschen"

Buchkritik: T.C. Boyle und "Sind wir nicht Menschen"
Wieder einmal Erzählungen: Der Amerikaner hat nichts dagegen, wenn am Ende die Natur gewinnt.

Nach dem historischen Roman „Das Licht“ über LSD, der vorführte, wie schnell das Denken eingestellt wird, jetzt wieder einmal Erzählungen der amerikanischen Schreibmaschine Tom Coraghessan Boyle (Foto oben).

19 sind es (mehr als 100 gibt es und 15 Romane), ein Streifzug durch Boyles Repertoire, es gibt keinen roten Faden – außer vielleicht: Die Menschen liebt er, die Natur hat er noch lieber.

Mitteilsam

Und mag es auch um nachbarliche Schwangerschaft gehen, um eine Bergwanderung, Samenspende oder Bombendrohung: Tiere spielen meist mit. Hunde, ein Tiger, ein toter Bär, Ameisen. T.C. Boyle ist zwar mitteilsamer als der Kurzgeschichten-Minimalist Raymond Carver, ein bisschen Rätselraten genehmigt er uns trotzdem.

Er hat nichts dagegen, wenn die Natur über den Menschen siegt. Denn – Boyle hält es da mit einem alten Naturphilosophen – noch nie hat er einen unzufriedenen Baum gesehen.

T.C. Boyle:
„Sind wir nicht Menschen“
Übersetzt von Anette Grube und Dirk van Gunsteren.
Hanser Verlag.
400 Seiten.23,70 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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