Buchkritik: Dana Grigorcea und "Die nicht sterben"

Buchkritik: Dana Grigorcea und "Die nicht sterben"
Gezeigt wird Rumänien als Zwischenreich, ziemlich modrig zwar, aber mit Melanzanisalat

„Die nicht sterben“, das sind die Vampire. Das ist Dracula, der für die Rumänen noch immer Bedeutung hat, weil Fürst Vlad – Bram Stokers Vorbild – nicht nur touristisch attraktiv ist, sondern eine starke Persönlichkeit war. Korrupte ließ er pfählen. Ceausescu war ebenfalls ein Vampir, auch Putin fällt ein; der Wunsch nach einem Führer stirbt nie.

Zwischenreich

Die Kunst ist Rettung, gibt die in Bukarest geborene (und in der Schweiz lebende) Dana Grigorcea zu verstehen, indem sie eine junge rumänische Malerin in den Mittelpunkt stellt: In Paris studierte sie, jetzt kehrt sie zurück in – Zitat – „eine öde Weite voller Dummheit und Herdentrieb.“

Rumänien, am Alten hängend, auf Neues wartend, ist ein Zwischenreich, das jeder betritt, der den Roman liest. Mit einer Gruft, in der ein frisch Ermordeter liegt, und Aberglaube (niemals als 13. einen Raum betreten!). Atmosphärisch großartig modrig, den angepriesenen Melanzanisalat will man sofort nachkochen.


Dana
Grigorcea:

„Die
nicht sterben“
Penguin Verlag.
272 Seiten.
22,70 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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