Anne Tylers Roman "Drei Tage im Juni": Ich und sozial inkompetent?

Anne Tylers Roman "Drei Tage im Juni":  Ich und sozial inkompetent?
Eine stellvertretende Schuldirektorin erfährt mit 61, dass sie sozial unterbegabt sein soll. Das hört sie zum ersten Mal.

Dies ist eine unspektakuläre Geschichte. Warmherzig, voll Menschenkenntnis und eben deshalb auch ein bisserl boshaft. Stellenweise sehr komisch und gerade richtig melancholisch.

Es geht um Gail, 61, seit elf Jahren stellvertretende Mittelschul-Direktorin. Gail ist kein Sensibelchen, weder sich noch anderen gegenüber. Man könnte auch sagen: Mit ihrer Sozialkompetenz ist es nicht weit her. Als ihr ihre Chefin und Beinahe-Freundin eröffnet, dass sie eine Herz-OP vor sich hat und sich danach in den Ruhestand zurückziehen wird, fällt Gail nichts anderes ein, als zu fragen, ob sie dann Direktorin wird. Wird sie nicht. Denn es mangelt ihr ... an Einfühlungsvermögen.