"Boiler Room" mit Adam Beyer und Hypnobeat in Wien

Adam Beyer wird beim Wiener "Boiler Room" auflegen.
Der "Boiler Room" gastiert am Donnerstag mit einem Special in einer Lagerhalle in Wien. Einlass gibt es nur mit Gästelistenplatz.

Warum noch ausgehen, wenn man sich die Party via Livestream nach Hause holen kann? Warum noch Eintritt zahlen, wenn das nächste DJ-Set eines international bekannten Künstlers einen (gratis) Mausklick entfernt ist? Die 2010 vom Londoner Blaise Bellville ins Leben gerufene und mittlerweile weltbekannte Marke "Boiler Room" hat zwar keineswegs den Besuch im Club ersetzt, aber die Internetbroadcasting-Party ist zumindest fixer Bestandteil der weltweiten Elektronikszene - anfangs noch mit Fokus auf den Underground, seit ein paar Jahren mit kommerzieller Ausrichtung.

"Ungebremste Passion"

Am Donnerstag (30.11.) wird der "Boiler Room" in Wien (Apostelgasse 25-27, 1030) gastieren. Zuletzt legte die Reihe 2015 einen Stopp in der Bundeshauptstadt ein. Waren es an diesem Abend in der Pratersauna noch ausschließlich lokale Acts, die sich den ausgelassenen Pool teilten, so sind es am Donnerstag zwei Künstler aus dem Ausland, die in einer Fabrikshalle im 3. Wiener Gemeindebezirk von 20 bis 24 Uhr vor einem ausgewählten Publikum - Einlass gibt es nur mit Gästelistenplatz - auflegen werden: Der schwedische Techno-DJ und -Produzent Adam Beyer und Hypnobeat, eine elektronisches Projekt das James Dean Brown 1983 ins Leben gerufen hat. Seit geraumer Zeit ist dort auch die international abgefeierte Helena Hauff tätig. " Live bedeutet Hypnobeat Improvisation mit Roland Drummaschinen: Eine TR-707, drei TR-808, eine TB-303 und Effekte ergeben provokative Percussion, ungebremste Passion, rituelle Ekstase, hypnotische Versuchung, psycho-exotische Magie, plus ein bisschen Gefahr in unkonventioneller Herangehensweise", sagte Hauff in einem Interview mit dem Magazin Groove.

Technokultur

Bei der diesmaligen Wien-Ausgabe handelt es sich auch um ein Sonderformat: "Into The Dark" lautet das Motto. "Boiler Room" wolle damit "die besten Underground-Technokulturen in ganz Europa" präsentieren. Der Auftakt zu dieser achteiligen Reihen, die in Kooperation mit der Wodkamarke Eristoff austragen wird, passierte Ende Oktober in Brüssel, wo etwa die französische Technolegende Laurent Garnier zu hören und sehen war (siehe Video unten). Aber was sieht man da eigentlich?

Als Zuseher nimmt man vor dem Computerbildschirm die Rolle des heimlichen Beobachters ein. Man blickt frontal auf den DJ, der fachmännisch die Plattenspieler und CD-Player streichelt und von Übergang zu Übergang denkt. Daneben tummeln sich in der ersten Reihe jene Menschen, die gesehen werden wollen. Sie lachen, sprechen, tanzen etwas steif in der Hüfte zur Musik und wischen sich dabei sexy die Haare aus dem Gesicht oder die Kappe zu recht. Tja, unter Beobachtung feiert es sich eben nicht so einfach. Von welcher Seite sich das Wiener Publikum zeigt, kann man sich am Donnerstag via Livestream ins Wohnzimmer holen.

INFO: Eristoff x Boiler Room präsentieren "Into the Dark", Depot 2, Apostelgasse 25-27, 1030 Wien. Hier geht es zur Ticketverlosung. Und hier zum Livestream.

Laurent Garnier in Brüssel:

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