Biennale Venedig: Goldene Löwen an Litauen und US-Künstler Jafa

Biennale Venedig: Goldene Löwen an Litauen und US-Künstler Jafa
Der beste Länderpavillon ist ein künstlicher Strand, an dem Oper gesungen wird. Der beste Künstler widmet sich dem US-Rassismus

Bei der Biennale Venedig ist Litauen mit einem Goldenen Löwen für den besten Länderbeitrag ausgezeichnet worden. In ihrem Werk „Sun and Sea“ hatte das Künstlerinnen-Trio Rugilė Barzdžiukaitė, Vaiva Grainytė, and Lina Lapelytė einen künstlichen Strand angelegt, auf dem Performer sich auf Handtüchern fläzen und zunächst über Alltagsdinge, dann aber auch über den Klimawandel und andere Katastrophen singen.

Die Jury sah darin eine „Brechtsche Oper“ und lobte den „experimentellen Geist“ des Beitrags. Die Gruppe habe damit auch einen „unkonventionellen Zugang zur Frage der nationalen Repräsentation“ realisiert, hieß es bei der Preisverleihung am Samstag in Venedig.
 

Unter den nationalen Pavillons wurde außerdem Belgien von der Jury mit einer „special mention“ hervorgehoben. Die Künstler Joos de Gruyter und Harald Thys hatten darin ein Horrorkabinett mit Figuren  aus Volksmythen und „urbanen Legenden“ realisiert. Die Jury lobte die Kreation von „parallelen Realitäten“.

Der goldene Löwe für den besten Beitrag in der Hauptausstellung ging an Arthur Jafa, der in der Hauptausstellung  im Film „The White Album“ den Alltagsrassismus in den USA anklagt.

Den silbernen Löwen für einen „vielversprechenden Künstler“ in der Hauptausstellung erhielt Haris Epaminonda, die im Arsenal ein „dreidimensionales Bild“ Arrangement realisiert hatte.

Biennale Venedig: Goldene Löwen an Litauen und US-Künstler Jafa

Aus der Hauptausstellung hob die Jury die Mexikanerin Teresa Margolles hervor. Ihre Arbeit hatte sich mit den Frauenmorden in der Grenzstadt Ciudad Juarez auseinandergesetzt. Margolles hatte in ihrem eindrucksvollen Werk Vermisstenanzeigen auf großen Glasplatten affichiert, die durch einen Mechanismus zum Vibrieren gebracht wurden. Eine weitere „special mention“ ging an Otobong Nkanga aus Nigeria, die in der Schau eine lange gläserne Spur, einem Fluss ähnlich, hinterlassen hatte.

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