Bibliothek von Rolling Stones-Drummer Charlie Watts wird versteigert

Rolling-Stones-Schlagzeuger Charlie Watts mit 80 gestorben
Der 2021 verstorbene Musiker sammelte Jazz-Memorabilia und seltene Erstausgaben. Eine des "Great Gatsby" soll 300.000 Pfund bringen

Er war der Gentleman unter den Rockstars, und er machte nie ein Hehl daraus, dass er zwar bei den Rolling Stones trommelte, sein Herz aber mindestens ebensosehr für den Jazz schlug. Neben seiner eigenen Band, mit der Charlie Watts (1941 - 2021) dieser Leidenschaft frönte, hatte sich der Ausnahmemusiker auch eine umfassende Sammlung von Erinnerungsstücken und Originalnoten zugelegt. Außerdem eine Bibliothek, in der sich seltene Ausgaben berühmter literarischer Werke befanden.

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Wie das Auktionshaus Christie's am Montag bekannt gab, wird diese Kollektion nun versteigert. Der Nachlass des Rolling Stones-Drummers reiht sich damit in eine Serie von Auktionen, bei denen die Besitztümer berühmter Rockstars an die Nachwelt verteilt werden: Sotheby's geht im Herbst mit einer Auktionsserie an den Start, bei der die Schätze aus der Villa des Queen-Sängers Freddy Mercury (1946 - 1991)  verkauft werden.

Watts' Preziosen sind weniger auffällig als vieles, was der Queen-Frontman sammelte, unter Freunden antiquarischer Schätze werden sie aber gewiss für Entzücken sorgen. So ist das Hauptlos, das am 28. September bei Christie's in London aufgerufen wird, eine Erstausgabe des Romans The Great Gatsby von F. Scott Fitzgerald mit persönlicher Widmung (an den Drehbuchautor Harold Goldman, der die Vorlage für den Charakter geliefert haben soll). Es wird auf bis zu 300.000 Pfund (rund 350.000 Euro) geschätzt.

Charlie, Sherlock und Poirot

Weiters finden sich in Watts' Bibliothek rare Ausgaben von Arthur Conan Dole oder Agatha Christie. Weniger wertvolle Stücke sollen in einer Online-Auktion ab 800 Pfund (rund 930 Euro) zu haben sein.

Zusätzlich gelangen noch Fan-Artikel der Jazzgeschichte zur Versteigerung. So besaß Watts Noten des einflussreichen Komponisten Irving berlin mit handschriftlichen Anmerkungen, ebenso Musikblätter des Kornettspielers Bix Beiderbecke, der als einer der Urahnen des Jazz gilt.

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