Berühmte Stimme verstummt: Synchronsprecher Danneberg ist tot

Terence Hill
Er lieh Weltstars wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone oder Terence Hill seine Stimme.

Diese Stimme haben sehr viele im Ohr, aber nun ist sie für immer verstummt. Synchronsprecher Thomas Danneberg ist am 30. September mit 81 Jahren verstorben, wie mehrere deutsche Medien berichten. Charles Rettinghaus machte den Tod Dannebergs zuerst öffentlich, unter Verweis auf Dannebergs Frau Leni, die den Tod bestätigt habe.

Auch Terence Hill meldete sich via Instagram zu Wort. "Vielen herzlichen Dank für deine Stimme, die du mir all die Jahre gegeben hast", schrieb der Star vieler Actionkomödien. "Du hast meine Filme sehr besonders und lustig und erfolgreich gemacht. Du warst immer ein guter Freund. Mach’s gut Thommy, Ruhe in Frieden." 

Danneberg sprach neben Terence Hill auch die deutschen Texte von Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, John Travolta, John Cleese, Dennis Quaid oder Nick Nolte.

Er sei "eine der größten deutschen Synchronstimmen" gewesen, sagte sein Kollege Rettinghaus in einem Video, in dem er auch die vielen Schauspieler aufzählte. denen Danneberg seine Stimme lieh.

Appell, Stimme nicht zu imitieren

Rettinghaus bittet die Film- und Fernsehindustrie in dem Video darum, nun keine ähnliche Stimme wie Danneberg zu suchen, um ihn zu ersetzen, oder gar die Künstliche Intelligenz einzusetzen, um die Stimme zu imitieren. "Habt Respekt vor dem Menschen und der Legende Thomas Danneberg", sagt Rettinghaus. Dannebergs Stimme sei einzigartig gewesen, dessen Seele könne nicht ersetzt werden. Rettinghaus, appelliert: "Sucht Stimmen, die die Schauspieler synchronisieren, aber dass eindeutig ist, dass diese Legende nicht mehr weiterspricht, das hat er sich verdient."

Hochseefischer

Danneberg wurde laut Angaben der Spencer/Hill-Datenbank am 2. Juni 1942 in Berlin geboren, als Kind eines Diplomingenieurs und einer Hausfrau. Nach der Schulzeit zog es ihn nach Island, wo er sich zum Hochseefischer ausbilden ließ, nach Aufenthalten in den USA und in Norwegen kam er in der Schweiz mit der Schauspielerei in Berührung. In Folge spielte er an Theatern in Berlin und Hamburg, 1964 war er im Fernsehfilm "Das Blaue vom Himmel" neben Zarah Leander zu sehen, die ihn mit den Worten lobte "Junger Mann, sie sind sehr begabt". Im selben Jahr hatte er auch seine erste Synchronrolle. 1972 wurde er der Stammsprecher von Terence Hill.

 

Ab Ende der 1970er Jahre schrieb Danneberg, der auch gerne Jazz spielte, immer häufiger auch Dialogbücher und führte selbst die Dialogregie.

Die deutsche Synchronkartei listet beinahe 1.600 Sprechrollen für Thomas Danneberg. Bereits seit 2019 gibt es aber keine neuen Filme mehr mit seiner markanten Stimme. Damals setzte sich Danneberg aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe.

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