Eine Kindheit, die zu früh endete

Eine Kindheit, die zu früh endete
Mit "28 Tage lang" erzählt Safier, wie die tapfere Mira den Alltag im Warschauer Getto als Schmugglerin bewältigt.

Zu den bittersten Momenten im Leben eines Menschen gehört, wenn er merkt, dass die Kindheit vorbei ist. Es der Moment, wo man weiß, es kann einem keiner mehr helfen, außer man sich selbst. In Miras Leben passiert das, als sie und ihr Bruder mit ihrem Vater, einem angesehenen Arzt, unterwegs sind und ein deutscher Soldat ihnen verbietet, auf dem Gehsteig zu gehen. Juden gehören auf die Straße. Er befielt ihnen, die Schuhe auszuziehen und schlägt Vater und Sohn ins Gesicht. Beim Anblick des gedemütigten Vaters, der voll Scham mit nackten Füßen in der kalten Wasserlacke steht: Da weiß Mira, dass die Erwachsenen sie nicht mehr schützen können. Und "Papa wusste das auch."

Schmugglerin

Eine Kindheit, die zu früh endete

David Safier, 1966 in Bremen geboren, zählt zu den erfolgreichsten Autoren der letzten Jahre.Romane wie "Muh" erreichten Millionenauflagen. Mit dem Jugendroman "28 Tage lang" erreicht Safier, dessen Großeltern im KZ ermordet wurden, eine neue Qualität jenseits der Bestsellerlisten: Er erzählt, wie die tapfere Mira den Alltag im Warschauer Getto als Schmugglerin bewältigt, um ihre Familie durchzufüttern, und wie sich das schmächtige Mädchen, ungeachtet seiner erst 16 Jahre, dem Widerstand gegen gegen die SS anschließt: 28 Tage bleiben, dann soll die Getto-Bevölkerung umgebracht werden. 28 Tage müssen reichen, um ein ganzes Leben zu leben. Keine leichte Kost. Und doch bleibt auch für die Liebe Platz.

KURIER-Wertung:

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