Ars-Electronica-Chef: Die Apokalypse kommt immer erst später

Ars-Electronica-Chef: Die Apokalypse kommt immer erst später
Gerfried Stocker über Dialog-Oasen, Verantwortung und Entmündigung.

Überwachung, Telepräsenz, Biotechnologie: Vieles von dem, das in der Corona-Krise in der Lebensrealität der Menschen auftauchte, ist schon lange Thema des Linzer Digitalkunstfestivals Ars Electronica. Dessen Chef, Gerfried Stocker, im Interview.

KURIER: Im US-Magazin Wired stand vor Kurzem, dass es auch ein bisserl eine fade Apokalypse ist: Wir sitzen zu Hause mit einer Tasse Tee, anstatt irgendwelche Zombies zu bekämpfen. Da hat uns die Popkultur Interessanteres versprochen.

Gerfried Stocker: Aber die Apokalypse, die in der Science-Fiction erzählt wird, ist die gesellschaftliche Verrohung nach der tief greifenden Krise. Die Apokalypse kommt nach dem momentanen Überlebenskampf. Das ist ja das, wovor man sich mehr fürchten muss: Welche Konsequenzen hat das alles mittelfristig? Welche Formen von gesellschaftlicher Extremisierung werden wir sehen?

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