Antony Gormley arbeitet an der Ordnung von Kunst und Intelligenz

Antony Gormley arbeitet an der Ordnung von Kunst und Intelligenz
Der britische Bildhauer zeigt eine Werkserie in Salzburg und spricht über seinen Impuls, Effizienz mit Herausforderungen der Natur zu versöhnen

Der Villa Kast am Salzburger Mirabellplatz, 1853 erbaut, wohnt eine starke Spannung inne, findet Antony Gormley: „Das Haus ist ein kleiner Palazzo, es hat eine starke Symmetrie – und ist zugleich extrem häuslich.“ Tatsächlich wurde das Gebäude lange als Wohnhaus genutzt, bevor es Thaddaeus Ropac 1989 als Galerie adaptierte.

Nun hat der britische Bildhauer die Räume mit seinen Skulpturen zu einer Art Gesamtkunstwerk arrangiert: Figuren aus Stahlbändern reagieren auf die Symmetrien und Sichtachsen in der Architektur und sollen „Reflexionsinstrumente“ werden, wie Gormley sagt. Nachzudenken gilt es über das Zusammenleben, das Verhältnis zur Natur und zu den Ordnungen, die sich der Mensch schafft.

Die Idee, dem Haus quasi eine Werkserie auf den Leib zu schneidern, kam dem Künstler während der Lockdowns 2020. „Die Pandemie hat uns erlaubt, darüber nachzudenken, was es bedeutet, zu wohnen“, sagt der 72-Jährige – er verwendet das Wort to dwell, das sich mit „wohnen“ oder „hausen“, aber auch mit „verweilen“ übersetzen lässt. „Meine Obsession für den Großteil meines Künstlerlebens war, die Frage zu stellen, wo das Bewusstsein wohnt.“

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