Dank "Alles steht Kopf 2": Endlich einmal Freude an der Kinokassa

Freude (li.) bekommt während der Pubertät Konkurrenz vom Gefühl des orangen Zweifels: "Alles steht Kopf 2"
Die Emotion, die derzeit in den Köpfen der Pixar-Filmemacher die Vorherrschaft hat, ist wohl klar: Es ist die Freude.
Der Pixar-Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“, in dem es um widerstreitende Emotionen im Kopf eines weiblichen Teenagers geht, ist nämlich ein Riesenhit: Als erster Film hat die entzückende Reise in die Emotion heuer die Milliarden-Dollar-Grenze bei den Einnahmen an der Kinokassa geknackt.
Aber hier kommen dann auch gleich andere Emotionen ins Spiel. Einsamkeit, etwa. Denn „Alles steht Kopf 2“ ist auch der einzige Film, der das heuer geschafft hat.
Und zwar bis auf Weiteres: Schaut man sich die mageren Aussichten auf die Sommerfilme an, dürfte die Milliardengrenze nicht mehr so bald noch einmal fallen. Das ist, im Vergleich, keine gute Ausbeute. 2023 schafften es zwei Filme – „Barbie“ und „Super Mario“ – über die Milliardengrenze, im noch stark Pandemie-geprägten Jahr 2022 waren es sogar drei – allesamt Fortsetzungen bekannter Stoffe, nämlich „Avatar“, „Top Gun“ und „Jurassic World“.
2019, im Jahr vor der Pandemie, waren es sogar neun.
In Österreich
Der zweite Teil des Pixar-Animationshits dreht sich um die argen Emotionen während der Pubertät. In Österreich sahen bisher mehr als 200.000 Besucher den Film
Die weltweiten Charts
Auf „Alles steht Kopf 2“ folgen in den weltweiten Kinocharts 2024 der zweite Teil der „Dune“-Serie mit 711 Millionen, „Godzilla x Kong“ mit 567 Millionen, „Kung Fu Panda 4“ mit 543 Millionen und „Planet der Affen: New Kingdom“ mit 389 Millionen Dollar Einnahmen
Rekorde
Dass die Liste der Milliarden-Dollar-Filme heuer bis jetzt nur einen Eintrag hat, sind keine besonders guten Nachrichten für die Kinobranche. Da hilft es auch wenig, dass „Alles steht Kopf 2“ die Summe in Rekordzeit für einen Animationsfilm erreicht hat: nur 19 Tage nach dem Kinostart. Er ist erst der elfte Animationsfilm, der die magische Einnahmengrenze überschritt. Und der Film hat jetzt schon mehr eingespielt als der erste Teil, der 2015 858 Millionen Dollar brachte.
Als Erfolgsrezept des Films gilt, dass er ein sogenannter „Vier-Quadranten“-Film ist: „Alles steht Kopf 2“ spricht sowohl das männliche als auch das weibliche Publikum an, und zwar in den Demografien über und unter 25 Jahren.
Und genau das dürfte das Problem sonst an der Kinokassa sein: Die globalen Charts werden heuer sonst von Actionfilmen („Dune“ Teil 2, „Godzilla x Kong“, „Planet der Affen: New Kingdom“, „Bad Boys“) und von Nostalgieware („Ghostbusters“, „Garfield“) bestimmt. Aber kaum von Filmen, in die Paare oder Eltern mit Kindern gemeinsam gehen.
Auffällig abwesend in der Bestenliste sind die Superhelden: Das Erfolgsrezept, das seit den Nullerjahren die Kinos füllte, scheint endgültig ausgelaugt zu sein, für den Sommer ist zwar geballte Power in „Deadpool & Wolverine“ angesagt, doch zuletzt blieben die Superheldenfilme regelmäßig unter den Erwartungen.
Kein Wunder, dass sich die Kinos an „Alles steht Kopf 2“ so sehr erfreuen. Und die Fans dürfen wohl zu Recht auf einen dritten Teil hoffen.
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