36. Europäischer Filmpreis: Österreichischer Kurzfilm "Hardly Working" geehrt
Europas Arthouse-Filmbranche hat sich am Abend in der Arena Berlin versammelt, um zum 36. Mal den Europäischen Filmpreis an die besten Leistungen des Jahres zu verleihen. Die Auszeichnung wird biennal in der Deutschen Hauptstadt und einer anderen Metropole des Kontinents verliehen. Und ein österreichisches Regieteam kann sich bereits freuen: Das Kollektiv Total Refusal holte sich mit "Hardly Working" die Sparte Bester Kurzfilm.
Zuvor hatte eine der Topfavoriten, Justine Triet, bereits gemeinsam mit ihrem Partner Arthur Harari die Ehrung als beste Drehbuchautoren für "Anatomie eines Falls" erhalten. Hauptdarstellerin Sandra Hüller wurde als beste Schauspielerin geehrt. Die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm ging indes an die Koproduktion "Smoke Sauna Sisterhood" von Anna Hints. Die Estin bedankte sich für die Auszeichnung überglücklich mit einem traditionellen Lobgesang. Die Würdigung für den besten Debütfilm nahm Molly Manning Walker für die Geschlechtshinterfragung "How to Have Sex" entgegen.
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"Robots Dreams" bester Animationsfilm
Die Jugendjury entschied sich schließlich für das britische Drama "Georgie" ("Scrapper"). Und die heuer bei der Berlinale als beste Schauspielerin geehrte Österreicherin Thea Ehre übergab den Preis für den besten Animationsfilm an "Robots Dreams" von Pablo Berger. Besondere Freude mit respektive über den Preis für Europäische Erfolge im Weltkino schien indes die spanische Regisseurin Isabel Coixet ("Der Buchladen der Florence Green") zu haben: "Manche denken - ich nicht! - dass der Preis eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Sexspielzeug hat. Vielleicht sollte die Akademie kommendes Jahr Batterien dazu austeilen - dann wäre die Ehrung wirklich nützlich."
Chancen konnte sich bei der Gala unter anderen noch mit Thomas Schubert auch ein Österreicher ausrechnen. Der 30-jährige Wiener war als bester Schauspieler nominiert - musste sich aber letztlich gegen Hollywoodstar Mads Mikkelsen geschlagen geben. Der 58-Jährige bekam die Auszeichnung für seine Rolle im Film "Bastarden" von Nikolaj Arcel.
Ein weiterer rot-weiß-roter Kandidat hatte seine Auszeichnung indes bereits fix und musste sich am Abend nur mehr offiziell die Trophäe abholen: Der Musiker Markus Binder wurde für seinen Soundtrack zu Jessica Hausners Arthousedrama "Club Zero" als Gewinner in der Kategorie Filmmusik gewürdigt.
Im Rampenlicht am Abend steht aber selbstredend vor allem die Königskategorie Bester europäischer Film. Hier matchen sich "Anatomie eines Falls" von Triet, "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer, "Fallende Blätter" von Aki Kaurismäki, "Grüne Grenze" von Agnieszka Holland und "Me Captain" von Matteo Garrone. Diese fünf Filmschaffenden sind auch die Konkurrenten in der Sparte Bester europäischer Regisseur.
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Vanessa Redgrave ausgezeichnet
Und nicht zuletzt wird die 86-jährige britische Schauspieldiva Vanessa Redgrave mit dem European Lifetime Achievement Award ausgezeichnet, während der 68-jährige ungarische Filmregisseur Béla Tarr den Ehrenpreis des Präsidenten und des Vorstands der Europäischen Filmakademie mit ihren rund 4.600 Mitgliedern erhält. Schließlich sind es auch diese Filmschaffenden, die über die anderen Auszeichnungen des Abends entscheiden.
Dabei stehen dem seit 1988 verliehenen Europäischen Filmpreis alsbald größere Veränderungen ins Haus, möchte man doch eine größere Rolle in der Preissaison der Filmbranche spielen. Deshalb wird mit der übernächsten Ausgabe der Termin der Gala von Dezember auf den Anfang des Jahres verlegt. Kommendes Jahr findet demnach der Filmpreis nochmals im Dezember und zwar in Luzern statt, dann fällt die Ehrung für 2025 aus. Im Jänner 2026 ist dann wieder Berlin an der Reihe.
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