2019 war ein wildes Kinojahr – mit vielen Fragezeichen
Die letzte Überraschung in einem an Überraschungen reichen Kinojahr bot „Star Wars“: Das mit Spannung erwartete Finale („Der Aufstieg Skywalkers“) galt als garantierter Hit – blieb aber am Auftaktwochenende um 20 Prozent unter den Einspielergebnissen des vorigen Teils.
Seitdem hat er Film zwar aufgeholt. Aber: Es ist auf nichts mehr Verlass – das ist dann auch gleich das Resümee des internationalen Kinojahrs. Denn auch Platzhirsch Disney, der spektakuläre 80 Prozent der Blockbuster-Hits für sich verzeichnen konnte und einen einsamen Einnahmenrekord aufgestellt hat, blieb nicht ungeschoren.
Es war das Jahr des lukrativsten Filmes der Geschichte: „Avengers: Endgame“ nahm 2,8 Milliarden Dollar ein. Es war auch das Jahr der bekannten Stoffe: 58 Filme zu bereits bekannten Helden oder Themen – Avengers, „König der Löwen“, „Toy Story“, „Die Eiskönigin 2“ – kamen heuer ins Kino, rechnet die New York Times vor.
Ein Kinohit jagte den anderen. Und einige – wie der „Joker“ – sorgten sogar für popkulturelle Diskussionen.
Die 58 Filme sorgten für 80 Prozent der Einnahmen.
Und trotzdem sanken die Ticketeinnahmen in Nordamerika insgesamt um 4 Prozent (internationale Daten waren noch nicht verfügbar).
Denn das Publikum verweigerte auch vieles, das auf Hit getrimmt war – oder das bisher verlässlich ein Hit war. Brutale Verrisse hagelte es etwa für die „Cats“-Verfilmung.
Will Smith musste als „Gemini Man“ ebenso einen Flop verbuchen wie die neuen „Charlie’s Angels“. Und auch „Terminator“ Arnold Schwarzenegger musste Federn lassen.
Dafür gibt es zarte Hoffnungssignale in einem Bereich, der zuletzt stark unter Druck war (nicht zuletzt wegen Streaming): Einige Filme mit origineller Story und mittelgroßem Budget punkteten. Insgesamt brachen die Einnahmen im Arthousefilm aber im ersten Halbjahr um 45 Prozent ein.
2020 wird angesichts dessen spannend. Denn es fehlen die riesigsten Serien: Der neue „Avatar“ kommt erst 2021, „Star Wars“ wohl 2022.
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