Premiere von "Joker": Kontroversielles Gewalt-Kino

Der Kinostart von "Joker" (ab Freitag) entzündete eine Debatte um Gewalt. Joaquin Phoenix liefert eine Oscar-reife Performance.

Es gibt einfach kein besseres Marketing-Mittel als die Kontroverse. Seitdem das Batman-Spinoff „Joker“ auf dem Filmfestival in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen hat, schlagen die Wogen der Empörung hoch und erzeugen große, mediale Aufmerksamkeit.

Zwar hatte bis vor Kurzem noch kaum jemand Todd Phillips’ jugendverbotenes Psychopathen-Porträt gesehen, dennoch teilte sich das Lager der „Joker“-Befürworter und – vor allem – Gegner in lautstarke Gruppen. Der Hauptvorwurf gegen „Joker“ liegt in dessen explosiver Gewaltbereitschaft – und – wie viele befürchten, in einer negativen Vorbildwirkung auf verwirrte junge Männer, die „Jokers“ Griff zur Waffe als Aufforderung missverstehen könnten.

Das bedrückend aktuelle Stichwort dazu lautet „toxic masculinity“ („giftige Männlichkeit“) und bezeichnet in den USA jene (meist) weißen, wütenden Männer, die aus Weltenverachtung und Frauenhass zur Waffe greifen und in Amokläufen zu Massenmördern werden.

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