"100 Missverständnisse": Ein jüdisches Museum in der Zwickmühle

INTERVIEW MIT DIREKTORIN DES JÜDISCHEN MUSEUMS BARBARA STAUDINGER
Mit der Schau „100 Missverständnisse über und unter Juden“ löste Direktorin Barbara Staudinger eine innerjüdische Debatte aus

Barbara Staudinger, seit dem Juli 2022 Nachfolgerin von Danielle Spera im Jüdischen Museum Wien (JMW), wollte ihre Direktionszeit mit einem Knaller beginnen – und für Debatten sorgen. Beides ist ihr gelungen. Doch heftiger, als von ihr intendiert. Denn mit der Ausstellung „100 Missverständnisse über und unter Juden“, Ende November 2022 eröffnet, brachte sie jene gegen sich auf, die sie eigentlich zu ihren Mitstreitenden hatte zählen dürfen, darunter führende Köpfe der Jüdischen Kultusgemeinde.

Niemand wird abstreiten, dass es in Österreich Vorurteile gegenüber Juden und Jüdinnen gibt. In der optisch exzellent geglückten Ausstellung wird man aber vor allem mit Missverständnissen konfrontiert, von deren Existenz man gar nichts wusste. Man gewinnt sogar den Eindruck, dass manche erfunden wurden, um auf eine erkleckliche Zahl zu kommen.

Unhaltbare These

 

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