Woran es in der Sport-Förderung weiterhin krankt

Kommentar: Die privat ausgeschütteten Gold-Prämien lassen Leichtathleten jubeln, legen aber auch das größte Problem offen.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Es mag Zufall sein, dass an einem Tag im kleinen Österreich zwei Meldungen über die Entlohnung von Sportlern die Runde machen, die unterschiedlicher nicht sein können. Während die Leichtathleten mit ihrer privaten Erfolgsförderung von einem „Meilenstein“ sprechen, stößt die Sporthilfe mit ihrer Kriterien-Anpassung viele Athletinnen vor den Kopf (Damen müssen bessere Ergebnisse vorweisen können als Männer, um in den Genuss der gleichen Förderung zu kommen).

Ungeachtet der faktischen Bewertung der beiden Maßnahmen, wird einmal mehr das größte Problem im Fördersystem deutlich: Ausbezahlt wird noch immer aus zu vielen unterschiedlichen Stellen. Nun argumentiert die Sporthilfe ihren Sonderstatus mit dem Argument, sie beziehe ihr Geld aus der Privatwirtschaft, eine Vermischung mit den Mitteln aus dem Sportbudget sei rechtlich schwierig.

Es fehlt der große Wurf

Mag stimmen, aber unpolitisch ist die Sporthilfe deshalb nicht: Präsident ist Sportminister Strache, Vizepräsidenten sind u.a. Ex-Minister Hundstorfer und Wirtschaftskammer-Chef Mahrer (er lässt sich ob seiner Vielzahl an Aufgaben ständig vertreten). Den großen sportpolitischen Wurf ist die neue Regierung noch schuldig geblieben. Die Athleten haben es weiter selbst in ihren Händen. Spitzensport ist und bleibt in seinem Kern eines: unfair.

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