Zuckerwattefernsehen

Was eine zweite Staffel bekommt, kriegt oft auch eine dritte und vierte und fünfte. Irgendwann löst sich der Inhalt dann auf.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Serien haben einen natürlichen Lebenszyklus: Erst einmal gilt es, das erste Jahr zu überstehen. Die klammen Streamer warten nämlich mit unruhigem Finger vor dem Abzug – und stellen Serien allzu rasch wieder ein. Viele tolle Dinge haben zuletzt nur eine Staffel bekommen.

Ist dieses gefährliche Jahr aber überstanden, ist man sicher: Was eine zweite Staffel bekommt, kriegt oft auch eine dritte und vierte und fünfte. So schnell die Streamer bei der ersten Staffel reagieren, so zögerlich sind sie später.

So etwa bei „Emily in Paris“, das man mögen kann oder hassen. Das war Zuckerwattefernsehen im besten Sinne, ein süßes Nichts. Nur hat sich bereits in der vierten Staffel jegliche inhaltliche Restambition so ins Nichts aufgelöst wie Zuckerwatte im Wasser. Statt au revoir zu sagen, bekommt Emily aber sogar eine fünfte Staffel.

Was heißt „zu Hilfe“ nochmal gleich auf Französisch?

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