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Der Oscar-nominierte Film "Nyad" zeigt eine 64-Jährige, die 53 Stunden lang nonstop schwamm. Was will uns diese Story sagen?
Michael Huber

Michael Huber

Es ist interessant zu beobachten, welche Geschichten zu welcher Zeit Filmstoff werden. Etwa „Nyad“, der Streifen, den ich am Ende der Valentinstags- und Equal-Pay-Day-Woche mit meiner Frau auf Netflix ansah. Er erzählt die Story der Sportlerin Diana Nyad, die 2013 von Kuba nach Florida schwamm – im Alter von 64 Jahren.

Am Ende herrschte Konsens, dass die schauspielerische Leistung, diese Extremleistung zu vermitteln, großartig ist (Annette Benning und Jodie Foster sind dafür für den Oscar nominiert). Aber während meine Frau die Grundbotschaft total positiv fand („Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst!“), empfand ich sie als einzige Durchhalteparole („Dir steht das Wasser bis zum Hals? Du bist 64 und denkst an die Pension? Andere schwimmen in deinem Alter 110 Meilen!“). Es ist ein Dilemma: Resilienz ist teils eine Zumutung – aber sich unterkriegen zu lassen, ist auch keine Option.

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