So sind wir schon

Corona: Van der Bellens fulminante Fernseh-Ansprache.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Das Fernsehen hat in schwierigen Zeiten traditionell die Rolle eines guten Onkels, der uns versichert: Auch wenn die Lage derzeit unschön ist – Sie können beruhigt schlafen gehen, wir schauen inzwischen auf alles und erzählen Ihnen dann morgen wieder alles Wichtige.

Hier trifft sich die Funktion des Mediums mit der eines Staatsoberhauptes.  Bundespräsidenten wohnen bei uns im Fernsehen, es ist ihr natürliches Habitat, zu Silvester, am Nationalfeiertag und zu besonderen Anlässen (Ibiza, Corona).

Die jüngste Rede von Alexander Van der Bellen war nicht weniger als fulminant. Er betonte Begriffe wie Mitgefühl, Mut und Miteinander. Und wie bei Ibiza („So sind wir nicht“) gelang ihm auch jetzt ein Satz, der alles zusammenfasst: „Wir werden feststellen, es ist vorbeigegangen.“

Und noch so ein Satz: „Weil wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der jedes Leben gleich viel wert ist.“

So sind wir nämlich schon.

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