ORF auf Puls4

Bei einer ORF-Wahl geht es nicht um Konzepte, sondern ausschließlich um Politik. Und alle wissen das.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Am Freitagabend kam es zu einer  kuriosen Situation: Die Kandidaten und die Kandidatin für den Posten des ORF-Generaldirektors diskutierten live im Fernsehen – und zwar bei einem privaten Konkurrenten, auf Puls4. Einerseits: Warum nicht? Die meisten Zuschauer nehmen das Fernsehen ohnehin nicht als Ansammlung von Konkurrenzsendern wahr, sondern eben als „Fernsehen“, in dem manchmal etwas Interessantes läuft und manchmal nicht. Man sagt: Ich habe gestern ferngesehen (und nicht: Ich habe gestern geATVt und geORF2t). Andererseits: Warum hat der ORF den Sender ORF III – wenn nicht für genau so eine Diskussion?

Vielleicht ist es aber auch wurscht, was da diskutiert wurde. Der Spaß bei so einer ORF-Wahl ist ja: Alle tun so, als ginge es um Konzepte, dabei geht es in Wahrheit ausschließlich um Politik und der Politik genehme Postenbesetzungen. Alle tun so, als wäre es nicht so, aber alle wissen, dass es so ist.

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