Ondascht

Das Ondaschtsein als Ausdruck der Geworfenheit des Mir-Menschen in eine Die-Welt: Alle anderen sind ondascht, nur wir nicht.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In der Sendung  „Kulturmontag“ sagte ein Bewohner des Salzkammerguts: „Wir san afoch ondascht.“ Das erinnerte an den Ski-Co-Kommentator Hans Knauß, der einmal die Unterschiede zwischen Österreichern und Norwegern so beschrieb: „Die san afoch ondascht wie mir.“

Das ist ein Satz von großer philosophischer Wucht: Das Ondaschtsein als Ausdruck der Geworfenheit des Mir-Menschen in eine Welt der Die-Haftigkeit. Ein Leben lang müht der Mensch sich ab, seine Position zu der ihn umgebenden Welt zu definieren: Wo endet das  mir? Wo beginnt das Ondaschtstoffliche? Ist das, was ondascht ist, aus seiner Perspektive auch ondascht, oder erlebt es sich selbst als ein mir und unser mir als ondascht?

Und wer sind  Die überhaupt? Ist das Die grundsätzlich das Nicht-Mir, die Unmirigkeit, das Mirlose? Vielleicht ist es ja so: Alle anderen sind ondascht, nur wir sind es nicht.

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