Nobel, diplomatisch

Die Dankbarkeit von Ferenc Krausz am Tag der hohen Auszeichnung ist mehr als verständlich.
Peter Temel

Peter Temel

Der Nobelpreis ist auch eine Staatsaffäre. In der „ZiB 2“ wurde Ferenc Krausz damit konfrontiert, dass nun Ungarn, Österreich und Deutschland Ansprüche stellen. Der Physiker fand das „wunderbar, wir sollten in Europa alle Europäer sein.“ Noch mehr diplomatisches Geschick zeigte er bei der Frage, warum er den Forschungsstandort Österreich verlassen habe und wie er’s mit der Orbánschen Universitätenpolitik hält. Auch hier alles wunderbar demnach. Die Dankbarkeit am Tag der hohen Auszeichnung ist freilich mehr als verständlich.

Weniger diplomatisch zeigte sich beim „Runden Tisch“ danach Ex-TU-Wien-Rektorin Sabine Seidler. Man habe im Vorjahr „Anton Zeilinger wirklich gefeiert“, sagte sie, trotzdem hätten die Unis für den Inflationsausgleich auf die Straße gehen müssen. Ex-Minister Heinz Faßmann wiederum formulierte nobel und mit der Vorsicht des früheren Politikers: „Natürlich sind Verhandlungen mit dem Finanzministerium immer durch eine gewisse Kargheit gekennzeichnet ...“

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