Live is not life

Fast auf einem Konzert gewesen zu sein, fühlt sich nicht gut an. Da hilft auch eine Fernsehübertragung nicht weiter.
Michael Huber

Michael Huber

Es war ein Superkonzertsonntag in Wien: AC/DC im Stadion (siehe unten), parallel dazu Wanda am Donauinselfest – diese Konstellation gibt es nicht alle Tage. Als Bewohner des 20. Bezirks konnte ich abends die akustischen Fernwirkungen dieser Ereignisse durchs offene Fenster genießen, das Schlagzeug von AC/DC hatte ich bereits am Nachmittag, im Stadionbad liegend, probegehört.

Diese räumliche Nähe hemmte mich dann auch, die Übertragung des Wanda-Konzerts live im ORF-TV zu verfolgen. Selbiges galt bei der Festwochen-Eröffnung oder dem Sommernachtskonzert: Entweder man ist da live dabei oder nicht, paralleles Übertragungsschauen fühlt sich für mich wie ein unwürdiges Nachhecheln an. Was nicht heißt, dass der Konzertfilm nicht gut wäre. Oft muss sich aber paradoxerweise erst ein wenig Patina auf eine Aufzeichnung legen, damit sie als solche gewürdigt werden kann.

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