Lebenszeichen

Dass man das Thema Transidentität auch fern politischer Debatten unaufgeregt behandeln kann, bewiesen ORF und ARD am Mittwoch.
Peter Temel

Peter Temel

Die angebliche Woke-Bewegung – hauptsächlich ihre Gegner verwenden das Wort „woke“ – muss auch als Erklärung für Trumps Wahlsieg herhalten. Sebastian Kurz meinte bei „Im Zentrum“, dass eine Mehrheit in Amerika nichts damit anfangen könne, „dass es nicht zwei, sondern sieben oder 16 Geschlechter gibt.“ Geschenkt, bei den anderen 48 Prozent ist das auch nicht Thema Nummer eins.

Dass man das Thema Transidentität auch fern politischer Debatten unaufgeregt behandeln kann, bewiesen ORF und ARD am Mittwoch. Adele Neuhauser führt in „Ungeschminkt“ ein Ensemble an, das es versteht, einfach eine emotionale Geschichte zu erzählen. Der Film zeigt, wie es Menschen in dieser Situation gehen kann – und findet dafür neben drastischen Bildern auch poetische (beim Radeln).

Ein kräftiges Lebenszeichen für Fernsehfilme, die auch abseits von Krimis und Pilcher ein großes Publikum finden.

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