Kommentarlos

Eine Arbeiterkammer-Doku im ORF, bei der nur der Titel wie ein Imagefilm wirkt.
Peter Temel

Peter Temel

Kürzlich lief im späten Abendprogramm von ORF 2 die Doku „Für die Vielen“, es ging um die Arbeiterkammer Wien. Weil den Slogan "Für die Vielen" mittlerweile viele SPÖ-Politiker verwenden, fragten sich wohl viele: Ein Imagefilm aus der roten Reichshälfte der Sozialpartnerschaft? Und das im ORF?

Davon ist der Film weit entfernt. In dem Institutionenporträt von Constantin Wulff, das 2022 in den Kinos lief, sprechen keine AK-Granden direkt in die Kamera, es wurden keine Interviews mit begeisterten Zeitgenossen geführt. Wulff bleibt reiner Beobachter der (Beratungs-)Abläufe, lässt Bild und Originalton kommentarlos aufs Publikum wirken.

Bleibt die Frage, ob – in Zeiten des politischen Gegenfilms – andere Institutionen nun auch ins Kino wollen. Kommt dann „Wirtschaftskammer – der Film“? Provoziert die FPÖ mit einem Bild-Stakkato in Spielfilmlänge? Oder kommt gar die Grünen-Romanze „Ins Klimaglück“?

➤ Mehr dazu: Arbeiterkammer-Doku im ORF: "Bitte Im B-Bereich Platz nehmen"

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