Der Lockruf des Verbotenen

Formel 1 schauen: Die Freude an der Unvernunft.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

ServusTV zelebrierte das erste Formel-1-Rennen des Jahres, und durfte dabei wieder zur Hochform auflaufen.

Sportübertragungen bestehen heute ja mehr aus dem Drumherum, als aus Sport. Zwei Stunden lang dauerte der sogenannte Vorlauf, länger als das Rennen selbst, und nachher kam noch eine Stunde Analyse dazu.

Formel 1 zu schauen ist ein bisschen wie früher, wenn man genau das gemacht hat, was einem die Eltern verboten  haben. Man weiß: Das PS-Spektakel, bei dem riesige Mengen Treibstoff in Lärm verwandelt werden, ist in  der Ära der Klimakrise vollkommen unzeitgemäß. Trotzdem oder vielleicht sogar deswegen schaut Ihr Autor gerne dabei zu. Es ist der Reiz des Verbotenen in einer Welt der verordneten Tugendhaftigkeit. Vernünftig ist das natürlich nicht. Aber manchmal möchte man auch für ein paar kurze Stunden, unvernünftig sein.

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