Demütigungsritual

Porträt eines Mannes mit Brille vor dem Hintergrund „Kurier Kommentar“.
Es wird immer schwieriger, politisches Personal zu finden. Und dann gibt es noch "Wir sind Kaiser".
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Es ist immer schwieriger, geeignetes Personal für die Spitzenpolitik zu finden: Gegen ein Bein tritt der politische Gegner, gegen das andere der Journalismus, an den Ohren zieht die Justiz und wenn man wirklich gut da stehen will, muss man sich im Fernsehen einem Ritual hingeben, das Sigmund Freud sicher interessiert hätte:

Ein gespielter Kaiser (routiniert zynisch: Robert Palfrader) empfängt zur Audienz und fragt, warum nix G’scheites aus einem geworden ist. Am Freitag wanderten Justizministerin Alma Zadić und Wirtschaftsminister Martin Kocher zu „Wir sind Kaiser“ und holten sich Watschen gepaart mit flachen Jokes ab. Beide haben in ihren Regierungsfunktionen große Herausforderungen: Eine veritable Wirtschaftskrise droht und in der Justiz tut sich ein schwarzes Loch auf. Ein interessant gewählter Zeitpunkt, sich kichernd in ein Fernsehstudio zu setzen.

Kommentare