Impfen auf Rädern
Wien könnte schon demnächst „Impfsbruck“ heißen. Denn in der ganzen Stadt wird „niederschwellig“ geimpft, damit niemand sagen kann, er habe keine Impfgelegenheit gehabt. Impfstraßen sind retro. Mittlerweile muss man sich fast in Selbstquarantäne begeben, um nicht irgendwo auf ein Offroad-Impfteam in freier Wildbahn zu treffen.
Wenn die Menschen nicht zur Impfung kommen, fährt eben die Impfung per Impfbus den Menschen hinterher. Oder sie lauert ihnen auf, dort, wo man sie nicht vermuten würde – im Stephansdom, auf der Donauinsel, im Stadionbad, in der Lugner City ... Und dieser Tage wurde auch noch das „Impfen an der Supermarktkassa“ vorgestellt. Als dabei eine ORF-Reporterin den Gesundheitsstadtrat fragte: „Was kommt als Nächstes? Das Riesenrad, der Donauturm?“, da konterte dieser nicht: „Heans, des is hoch, ned niederschwellig“, sondern sagte allen Ernstes: „Das Riesenrad haben wir geprüft. Das hatten wir vor, es ist aber logistisch zu kompliziert.“
Doch da geht sicher noch was: Impfautodrom, Impfgeisterbahn, Impfliliputbahn... Und eines Tages wird Wien dann geimpft sein. Das Leben eines Gesundheitspolitikers muss dieser Tage die reinste Impfhochschaubahn sein.
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