Ei für Ei eine Enttäuschung: Schon wieder nur Plastikschrott
Das Leben ist voller Überraschungen. Viele davon kann man sich aber sparen, auslassen, weil mühsam und kontraproduktiv. Andere nimmt man hingegen mit Handkuss. Dazu gehört etwa der Anruf eines guten Freundes, der sich schon ewig nicht mehr gemeldet hat. Eine Postkarte, die man unerwartet aus dem Postkasten fischt, ein Kompliment, eine positive Wendung, ein sich plötzlich auftuender Ausweg aus einer scheinbar unlösbaren Situation. Sie sehen, es muss nichts Großes, nichts Teures sein. Man ist ja auch längst bescheiden geworden, freut sich über Kleinigkeiten.
Und damit sind wir beim Überraschungsei aus dem Hause Ferrero angelangt, das heuer sein 50-jähriges Jubiläum feiert, und mit dem man als Kind gerne überrascht wurde. Das Versprechen „Was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade“ wurde aber selten gehalten. Vielmehr wurde man Ei für Ei enttäuscht: Schon wieder kein Happy-Hippo-Nilpferd, keine Tapsi-Törtel-Figur. Sondern so ein Glumpert aus Plastik, das man sofort unzusammengebaut entsorgt hat. Man will es sich ja gar nicht ausmalen, welche seelischen Schäden diese leeren Versprechungen bei Kindern (und Erwachsenen) auslösen können. Zum Glück gibt es noch die Schokolade, die macht einiges wieder gut. Wer Glück hat, holt eine der beliebten Figur aus dem Ei.
Wer Figuren aus den Achtzigern bis heute aufgehoben hat, könnte 40 Jahre später noch einmal überrascht werden. Denn Figuren wie der Eierlauf-Schlumpf, der Flötenschlumpf oder der Eitelkeitsschlumpf (alle aus den 80ern) würden jetzt einiges Geld bringen. Besonders der Nachtwächterschlumpf scheint sehr beliebt zu sein, wie eine Internetrecherche zeigt. Dafür lassen Sammler gerne 10.000 Euro springen. Vielleicht habe ich schon mal so einen kostbaren Schlumpf aus dem Ei befreit? Möglich wäre es. Aufgehoben habe ich ihn nicht. Aber vielleicht werden Sie ja fündig. Schauen Sie in den Schubladen, Setzkästen oder unter der Couch nach. Es könnte eine Überraschung auf Sie warten.
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