Warum tun Menschen etwas?

Die Verdachtslage gegen Sophie Karmasin wirft Fragen auf. Wird man je die Motive der Motivforscherin ergründen?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Die persönliche Erklärung, zu der Wolfgang Mückstein gestern Journalistinnen und Journalisten ins Gesundheitsministerium gebeten hat, fiel dann doch eher dürr aus. Mit siebeneinhalb Minuten dauerte sie nicht einmal so lang wie die Sicherheitskontrollen am Eingang. Mückstein blieb damit seinem extratrockenen Stil treu, auch wenn die Motivlage für seinen Rücktritt danach nicht eindeutig klar war.

Man hätte sich ohnehin viel dringender eine persönliche Erklärung der Ex-Familienministerin gewünscht. Die Motivlage der Motivforscherin wäre spannend. Für Sophie Karmasin gilt die Unschuldsvermutung. Die Verdachtslage, aufgrund derer die gerichtliche Bewilligung ihrer Festnahme erfolgte, wirft aber Warum-Fragen auf. In einem KURIER-Interview, noch vor ihrer Zeit als Ministerin, sagte die damalige Motivforscherin: „Jedes meiner Projekte ist eine Detektivarbeit. Man versucht herauszufinden: ,Warum tun Menschen etwas?‘ Und das ist meist nicht so einfach, wie es aussieht.“ – Vermutlich ist das auch in ihrem Fall so.

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