Über Kleintiere

Es gibt Menschen, die nehmen die Welt und ihre Ansprüche ein bisserl lockerer als unsereins
Barbara Beer

Barbara Beer

Das neue Lexikon der Wiener Straßennamen ist da. 12. Auflage. Rechtzeitig zum Osterhasen. Sie wissen ja, es gehört zu den unverzichtbaren Handbüchern des Redaktionskomitees der Wiener Ansichten. Seit mehr als 25 Jahren widmet sich Historiker Peter Autengruber darin mit großem Engagement dem Thema Orientierung und öffentliche Erinnerung in der Stadt.

Zur nun erschienenen Auflage trugen auch Kollegen aus dem KURIER bei und gaben sachdienliche Hinweise zu fragwürdigen Namensgebungen. Nach wie vor haben Antisemiten und NSDAP-Mitglieder öffentliche Verkehrsflächen in Wien.

Nicht immer allerdings handelt es sich bei Richtigstellungen zur Herkunft von Straßennamen um historisch bedenkliche Inhalte. Manchmal geht es um weniger ernste, dafür umso kuriosere Streitfragen.

So gibt es in der Donaustadt nahe des Mühlwassers den sogenannten Angoraweg, er liegt unweit des an dieser Stelle bereits öfter erwähnten Schlapfenweges. Hat letzterer seinen Namen eindeutig dem alten Wiener Ausdruck für Hausschuhe zu verdanken, so gibt es für Ersteren mehrere mögliche Paten. Autengruber selbst vermutete zunächst die langhaarige Katze als Namensgeberin, was er in einer Radiosendung erläuterte. Aufmerksame Hörer wandten ein: Eindeutig stecke das Rassekaninchen hinter dem Namen!

Apropos Kleintiere. Wenn Ihnen momentan alles zu viel wird, nehmen Sie sich ein Beispiel an Zoohändler M. aus Wien-Hernals. Er sieht die Welt und ihre Ansprüche ein bisserl lockerer als unsereins und beschreibt seine Arbeitszeiten auf einem Aushang wie folgt:

Meistens öffnen wir um 10 oder 11 Uhr, manchmal schon um 7 Uhr, dann wieder einmal erst um 13 oder 14 Uhr.

Geschlossen wird bei uns ungefähr um 18 oder 19 Uhr, manchmal schon um 16 oder 17 Uhr, dann aber wieder erst um Mitternacht.

Manche Tage sind wir überhaupt nicht hier, in letzter Zeit aber fast immer.

Versuchen Sie es doch einmal!

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