Stoßlüften

Lüften wird wegen Corona dringend empfohlen. Bei Räumen funktioniert es. In Chatrooms zirkuliert weiterhin viel heiße Luft.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Viel heiße Corona-Luft zirkuliert derzeit in diversen Besserwisserforen. Dabei wäre der echte Verbündete zur Senkung der Viruslast die kalte Luft. Anders gesagt: Das Lüften. Fenster auf, heiße Luft raus, frische Luft rein. So einfach. So effektiv. In Innenräumen ist das möglich, in Chatrooms leider nicht.

Das deutsche Umweltbundesamt gibt die Empfehlung aus, in Schulklassen alle 20 Minuten 3 bis 5 Minuten stoßzulüften. Eine einfache, effektive Möglichkeit zur Viruseindämmung. Doch besorgte Eltern wissen es besser und warnen bereits vor der Kaltluft.

Andere Länder hingegen staunen über die Kulturtechnik des Stoßlüftens. Briten und Franzosen überlegen gerade, ob sie stoßlachen oder selbst stoßlüften sollen. Der britische Guardian widmet dem Thema sogar einen eigenen Artikel. Darin wird der Begriff Stoßlüften wörtlich verwendet, weil es im Englischen gar kein Wort dafür gibt.

Der Text endet übrigens augenzwinkernd mit der Besserwisserformel: Erfroren sind schon viele, erstunken ist noch keiner. Womöglich ändert sich das jetzt durch Corona. Aber Besserwissenschaftler und Heißluftventilierer brauchen keine validen Daten, ihnen reicht ihr Aberglaube.

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