Peichls Prophezeiung
"Ich glaube, der Strache-Aufstieg wird nicht so großartig, wie alle meinen.“ – Fast prophetisch klingt das, was der am Sonntag verstorbene Architekt Gustav Peichl einst in seiner Rolle als Karikaturist Ironimus gesagt hat. Peichl fand, Strache habe zu wenig Intelligenz und politisches Gespür.
Und so war es. Freilich kann man nachträglich argumentieren, es sei "eh normal“ wenn Posten nach Parteiproporz vergeben werden, weil "SPÖ und ÖVP das genauso gemacht“ hätten. Aber einem intelligenten Strache wäre das alles nicht passiert. Denn der hätte sich selbst dabei zugehört, wie er jahrelang "ein Ende von Proporz und Postenschacher" versprochen hat und seinen Gegnern vorwarf, "an den Futtertrögen der Macht“ zu sitzen. – Es dann selbst, völlig ungeniert, noch bunter zu treiben, zeugt weder von Intelligenz, noch von politischem Gespür.
Ob die Grünen in Regierungsverantwortung anders agieren würden als die Blauen? Man ist geneigt, ihnen Redlichkeit und ernst gemeinten Idealismus zuzutrauen. Wäre da nicht der Schönheitsfehler Glawischnig/Novomatic. Aber wie sagte schon einst Ironimus: „Der Karikaturist muss nicht nur Personen festhalten, er muss auch Ereignisse sichtbar machen. Da tu ich mich oft schwer, zum Beispiel mit der Frau Glawischnig.“
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