Ostern für Fortgeschrittene

Emmaus 2021: Zeichen der Hoffnung tauchen dann auf, wenn man nicht mehr mit ihnen rechnet. Und dann übersieht man sie leicht.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Ostern 2021 verlangt uns einiges an Leidensfähigkeit und Auferstehungsoptimismus ab. Wer am Montag in Anlehnung an die Emmausjünger zum traditionellen Osterspaziergang aufbricht, wird heuer womöglich denken: „Nicht schon wieder! Das ist mein 357. Spaziergang seit Ostern 2020 ... Und wenn ich unterwegs Jesus treffe, darf ich den dann überhaupt zu mir nach Hause einladen?“ – Ja, Sie dürfen. Und zwar gemäß der „Ein Haushalt plus eine Person“-Regel.

Aber seien Sie nicht allzu enttäuscht, falls Ihnen Jesus nicht begegnet. Man kann die Emmausgeschichte auch als Gleichnis sehen: Da haben zwei jede Hoffnung verloren und wandern mutlos vor sich hin, als ihnen plötzlich derjenige über den Weg läuft, auf dem all ihre Hoffnungen einst ruhten und den sie für tot halten. Aber sie erkennen ihn zuerst gar nicht.

In diesem Sinne: Was immer an Hoffnung beim Osterspaziergang am Wegesrand sprießt oder Ihnen in Form von Menschen, Ideen und Sonnenstrahlen begegnet, schauen Sie lieber zweimal hin, damit Sie es nicht übersehen.

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