Oida

Oida ist ein Ausdruck des Erstaunens für den manchmal erfreulichen, oft auch anstrengenden Ideenreichtum des Schicksals.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Unsere sehr geschätzte Leserin R. beklagt, dass sie in dieser Glosse unlängst des Wortes „Oida“ ansichtig werden musste: Was habe die Bezeichnung für einen alten Mann hier verloren?

Nun, Oida heißt heute vieles, aber so gut wie nie ist damit ein alter Mann gemeint. Oida ist meist ein neuwienerischer Ausdruck des Erstaunens, mit dem man den manchmal erfreulichen, oft aber auch anstrengenden Ideenreichtum des Schicksals kommentiert: Meine Freundin hat mich verlassen/mein Gleichgewichtssinn hat mich verlassen/es ist kein Bier mehr da/es war doch noch viel zu viel Bier da, deshalb das mit dem Gleichgewicht/meine Freundin will wieder zurückkommen, aber ich hab schon eine andere, was mach ich jetzt?

Oida steht aber auch als Platzhalter für nahezu alles, für eine Liebeserklärung, für die  Philosophie Schopenhauers, für die chemische Formel von Bier.

Und auf Altgriechisch heißt oida: Ich weiß.

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