Lindsey Vonn: Das Ende der Show

Zeit ihrer Karriere beherrschte sie die Selbstinszenierung ähnlich gut wie den Abfahrtsschwung.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Es steht außer Frage, dass Lindsey Vonn dem Skisport fehlen wird. Mit ihr verlässt eine die Bühne, die den Sport tatsächlich auch immer als solchen gesehen hat. Zeit ihrer Karriere beherrschte sie die Selbstinszenierung ähnlich gut wie den Abfahrtsschwung.

Für die TV-Stationen und Journalisten war Vonn ein Segen. Vielen ihrer Konkurrentinnen ging die 82-fache Weltcupsiegerin aber einfach nur auf die Nerven. Wenn sie etwa mit ihrem Hündchen Lucy bei den Rennen auftauchte; oder wenn sie wie zuletzt nahezu im Wochentakt den Rücktritt ankündigte. Dabei wurde man irgendwie das Gefühl nicht los, dass da jemand ein massives Problem damit hat, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.

Lindsey Vonn hätte so ein Ende nicht notwendig gehabt. Ihre Karriere und ihre Erfolge sprechen für sich, der Platz in den Geschichtsbüchern des Skisports ist ihr sicher. So wie sich aber in den letzten Monaten präsentierte, bleibt der Eindruck, dass heute nicht nur eine Ski-Königin abtritt, sondern auch eine Drama-Queen.

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