Kralicek geht essen: Kondome, Bier und Eiweißbrot

Ein Späti ist ein Geschäft, der Wiener Späti nur eine Geschäftsidee.
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Haben Sie es schon bemerkt? Es gibt neuartige Geschäfte in der Stadt. Sie heißen „Eh da“ oder „Wiener Späti“ und haben rund um die Uhr geöffnet. Erlaubt ist das deshalb, weil dort keine Menschen arbeiten, sondern nur Automaten. Der Name „Wiener Späti“ verweist auf die in Berlin (und anderen deutschen Städten) weit verbreiteten Läden oder Kioske, die bis spät offen haben und in denen man so ziemlich alles bekommt, was man braucht. Mit einem Kammerl, in dem ein paar Automaten stehen, lässt sich das nicht wirklich vergleichen: Ein Späti ist ein Geschäft, der Wiener Späti nur eine Geschäftsidee.

Eines aber haben beide gemeinsam: Ihre Stunde schlägt nachts, wenn die anderen Geschäfte schlafen. Hauptkundschaft sind junge Nachtschwärmer, deren Durst nach der Sperrstunde noch nicht gelöscht ist, oder schlaflose Zuckerjunkies, die mitten in der Nacht plötzlich vom unbändigen Drang nach einem Schokoriegel befallen werden. Die Automaten sind, logisch, hauptsächlich mit Süßigkeiten und alkoholischen Getränken befüllt; Bier ist offenbar mit Abstand am begehrtesten, das diesbezügliche Angebot fällt entsprechend üppig und vielfältig aus. Auch für Notfälle anderer Art sind die Automatenshops gerüstet; Binden und Tampons sind ebenso vorrätig wie Kondome oder Zigarettenpapier. Lebensmittel im engeren Sinn des Wortes finden sich kaum. Immerhin: Bei „Eh da“ kann man Reis und Teriyaki-Sauce, Pasta und Sugo kaufen. Dass dort anscheinend auch Reiswaffeln, Eiweißbrot und Hafermilch zum Allernötigsten gehören, könnte daran liegen, dass sich dieser Shop mitten im Achten befindet ...

Eines aber haben beide gemeinsam: Ihre Stunde schlägt nachts, wenn die anderen Geschäfte schlafen. Hauptkundschaft sind junge Nachtschwärmer, deren Durst nach der Sperrstunde noch nicht gelöscht ist, oder schlaflose Zuckerjunkies, die mitten in der Nacht plötzlich vom unbändigen Drang nach einem Schokoriegel befallen werden. Die Automaten sind, logisch, hauptsächlich mit Süßigkeiten und alkoholischen Getränken befüllt; Bier ist offenbar mit Abstand am begehrtesten, das diesbezügliche Angebot fällt entsprechend üppig und vielfältig aus. Auch für Notfälle anderer Art sind die Automatenshops gerüstet; Binden und Tampons sind ebenso vorrätig wie Kondome oder Zigarettenpapier. Lebensmittel im engeren Sinn des Wortes finden sich kaum. Immerhin: Bei „Eh da“ kann man Reis und Teriyaki-Sauce, Pasta und Sugo kaufen. Dass dort anscheinend auch Reiswaffeln, Eiweißbrot und Hafermilch zum Allernötigsten gehören, könnte daran liegen, dass sich dieser Shop mitten im Achten befindet ...

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