Kralicek geht essen: Der König der Snacks - ein Toast auf den Toast

Kolumnist Wolfgang Kralicek spricht einen Toast auf den Toast aus, der zu Recht zu den großen Klassikern gehört.
Wolfgang Kralicek

Wolfgang Kralicek

Lassen Sie mich einen Toast auf den Toast aussprechen: Die zwei quadratischen, mit Schinken und/oder Käse gefüllten und kross gebackenen Weißbrotscheiben ergeben zusammen einen Snack, der in der Kategorie „kleine Speisen“ völlig zu Recht zu den großen Klassikern gehört.

Bei der Zubereitung kann man nicht viel falsch machen. Wie ich erst vor ein paar Jahren herausgefunden habe, braucht es dafür nicht einmal einen Toaster, kann man Toasts auch sehr gut in der Pfanne machen. Perfekt ist der Toast, wenn der Käse seinen Schmelzpunkt erreicht hat, ohne einem brühend heiß entgegenzurinnen, und wenn das Toastbrot schön gebräunt ist; für meinen Geschmack kann es ruhig ein bisschen angebrannt sein, immer noch besser als zu blass.

Interessant auch: Es gibt wenige Speisen, zu denen Ketchup so gut passt. Dessen saftige Süße harmoniert hervorragend mit dem trockenen Brot und der pikanten Fülle. Die Qualität eines Toasts hängt zwar, wie immer, von der Qualität der Zutaten ab. Aber, obwohl da von den Wirten gern gespart wird – Toastschinken, Plastikkäse –, gehört es zu den gastronomischen Mysterien, dass ein Toast selten wirklich schlecht ist. Zum Glück, denn gerade in kulinarisch unterentwickelten Lokalen ist Toast oft die einzig verfügbare warme Speise.

Schön sind auch die Namen. In Frankreich haben die verschiedenen Toasts sogar verschiedene Geschlechter: Der „Croque Monsieur“ ist ein Schinken-Käse-Toast, beim „Croque Madame“ kommt noch ein Spiegelei dazu. In Österreich sagt man zum Schinken-Käse-Toast auch „Spezialtoast“, was wunderbar vielversprechend klingt. In diesem Sinne: Auf dein Spezielles, lieber Toast!

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