Ein Porträt von Guido Tartarotti.

Guido Tartarottis "Über Leben": Eine Hommage an zwei besondere Freunde

Zwei G. H.s, die segeln, Schach spielen, nicht singen – und mein Leben reicher machen.

Unsere sehr liebe Leserin B. hörte unlängst in der "ZIB" die wunderschönst verunglückte Phrase "Aus Lust und Tollerei". Und damit bin ich schon bei meinen beiden Freunden namens G. H. Denn die beiden tun alles, was sie tun, mit Herz und Freude, um nicht zu sagen: Aus Jux und Liebe. 

Die beiden G. H.s haben nicht nur das und den Vornamen gemeinsam, sondern auch sonst einiges. Zum Beispiel spielen beide richtig gut Schach, etwas, das mir völlig rätselhaft ist – ich kann zwar die Figuren ziehen, aber mehr als einen Zug vorauszuplanen ist mir unmöglich. Beide G. H.s haben das Talent, mich zu mögen, etwas, das ich sehr hoch schätze, denn das kann nicht jeder.

G. H. (I) hat am 2. Februar Geburtstag, G. H. (II) ist mit einer Frau verheiratet, die am 2. Februar Geburtstag hat. G. H. (II) hat meine Kinder als Stiefvater großgezogen, was ich ihm für immer hoch anrechnen werde. Manchmal stelle ich ihn so vor: Das ist der G., er ist der Vater meiner Kinder.

G. H. (I)  bin ich in einem wechselseitigen Trainer-Verhältnis verbunden. Seit ich ihn einmal bei einem Tennismatch beraten habe und er das Spiel drehen und gewinnen konnte, nennt er mich seinen Tenniscoach. Er ist dafür mein Coach im Restleben, und beide sind wir sehr zufrieden mit diesem Arrangement.

Die beiden G. H.s sind außerdem begeisterte und tolle Segler – und beide können nicht singen. Zumindest glauben sie das. Ich denke ja, jeder kann singen, wenn er es wirklich will. Ich habe auf Segeltörns immer meine Gitarre mitgenommen, mit dem Ziel, dass am letzten Tag alle miteinander singen, zumindest ein Lied. Und wer weiß, vielleicht fahre ich ja einmal mit beiden G. H.s auf Törn und sie singen ein Duett für mich, aus Lust und Tollerei.

Guido Tartarotti

Über Guido Tartarotti

Guido Tartarotti wurde, ohne vorher um Erlaubnis gefragt worden zu sein, am 23. Mai 1968 zur Mödlinger Welt gebracht. Seine Eltern sind Lehrer, und das prägte ihn: Im anerzogenen Wunsch, stets korrekt und dialektfrei zu sprechen, glaubte er bis in die Pubertät, Vösendorf heiße eigentlich Felsendorf. Das Gymnasium Perchtoldsdorf, wo es damals u. a. eine strenge Einbahnregelung für die Stiegenhäuser gab, verzichtete nach einigen Verhaltensoriginalitäten seinerseits nach der fünften Klasse auf seine weitere Mitarbeit. Also maturierte er in der AHS Mödling-Keimgasse. 1990 begann er in der KURIER-Chronikredaktion. 1994 wurde er Leiter der Medienredaktion, ein Jahr darauf auch der Kulturredaktion. Beide Positionen legte er 2004 zurück, um wieder mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

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