Kein Testlabor

Das Burgenland ist anders.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Häufig fiel der Begriff „Testwahl“, mit Blick auf die Landtagswahl im Burgenland und die Gemeinderatswahl in Niederösterreich. Aber was wird bei Testwahlen eigentlich getestet? Wer das Wahllokal findet? Das wäre dann doch eher ein Burgenländerwitz. Und dieses Humor-Genre ist erfreulicherweise vom Aussterben bedroht, weil das Nachzügler-Bundesland, das erst 1921 zu Österreich kam, allmählich als vollwertiges Familienmitglied wahrgenommen wird. Auch wenn die Burgenländer in ihrer Landeshymne nach wie vor singen: „Mein Heimatvolk, mein Heimatland, mit Österreich verbunden“ – dass also das Burgenland nicht Teil Österreichs, sondern lediglich verbunden sei. (Anders in Niederösterreich, dort singt man: „Und halten hoch die Fahnen blau-gold und rot-weiß-rot“).

Das Burgenland geht, allen Witzen zum Trotz, selbstbewusst seinen eigenen Weg. Als Testlabor für einen Bundestrend taugt es sicher nicht – weder, was die neue Koalition, noch was die aktuelle Stärke der SPÖ auf Bundesebene betrifft.

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