Johannas Fest: Vergessenen Einladungen

Es gibt die sogenannten No-shows unter Gästen. Das sind diejenigen, die zugesagt haben, dann aber nicht auftauchen.
Johanna Zugmann

Johanna Zugmann

Es gibt die sogenannten No-shows unter Gästen. Das sind diejenigen, die zugesagt haben, dann aber nicht auftauchen. Das kann viele Gründe haben. Zu unseren Lieblingsgästen zählen zum Beispiel Claudia und Christian. Die Eltern von drei Kindern sind die reinste Augenweide, bringen nebst großzügigen Gastgeschenken beste Laune mit und sind dank ihrer vielseitigen Interessen hervorragende Gesprächspartner an jeder Tafelrunde. Das Problem ist, dass sie meist schon Wochen im Voraus abends verplant sind. Hat man dann endlich einen gemeinsamen Termin gefunden, empfehlen sich vorab zwei bis drei schriftliche Erinnerungen.

Die gebürtigen Salzburger sind nämlich Spezialisten der besonderen Art. Einmal hatte mein Göttergatte zur Feier einer hohen Auszeichnung, die er erhalten hatte, eingeladen. Claudia stand mit einer Magnumflasche Champagner vor unserer Wohnungstür: eine Stunde zu früh und am falschen Ort. Gefeiert wurde nämlich nicht bei uns daheim, sondern in einem Weinkeller in der Innenstadt. – Ein Irrtum ohne große Folgeschäden, es war ja noch ausreichend Zeit, um den richtigen Austragungsort aufzusuchen.

Im Jahr darauf hatten wir zum Geburtstag meines Mannes in den Garten seines besten Freundes Gustav eingeladen. Der war ziemlich verdutzt, als die ihm bis dahin unbekannten Gratulanten vor der Türe standen. Diesmal waren Claudia und Christian am richtigen Ort, aber einen Tag zu spät. Gustav hatte gerade andere Gäste und lud die beiden spontan ein, doch auf ein Glas Wein hereinzukommen.

Kommentare