Johannas Fest: Endlich wieder im Restaurant

Was hat eigentlich am 26. 12., dem Stephanitag, an dem des ersten christlichen Märtyrers gedacht wird, Tradition?
Johanna Zugmann

Johanna Zugmann

Vor zehn Tagen studierte ich noch emsig österreichische Kochbücher. Ich durchsuchte sie nach traditionellen Speisen für die Weihnachtsfeiertage. Was hat eigentlich am 26. 12., dem Stephanitag, an dem des ersten christlichen Märtyrers gedacht wird, Tradition?

Im Zuge meiner Recherche stieß ich auf den Stefanibraten, der auch Stefaniebraten genannt wird. Dabei handelt es sich um in Laibform gebrachtes Faschiertes, das mit harten Eiern gefüllt wird. Vor dem Austrocknen beim Braten im 180 Grad heißen Backrohr schützt die Ummantelung mit dünnen Speckstreifen.

Dazu passen Püree und grüner Salat. Keine Frage, das krieg’ ich hin, und zwar mit links! – Aber ob dieses Mahl der 93-jährigen Schwiegermutter, mit der wir den Stefanitag seit Jahren in der Heimat meines Mannes in Niederösterreich feiern, festlich genug sein wird?

Die Frage stellte sich nicht lange. Mein Mann wollte seine Mama unbedingt in unserem Haus bewirten. Meine Lust, drei Tage en suite mehrgängige Menüs zu kochen, servieren und hinterher aufzuräumen, hielt sich in Grenzen. Aber um des lieben Weihnachtsfriedens willen verzichtete ich auf eine Grundsatzdiskussion. – Gut so, denn manche Probleme lösen sich von selbst.

Kommentare