Im Nachbarland
Wie schnell wird der Ausnahmezustand alltägliche Routine? Es kann rasch gehen, beweist ein Blick ins südöstlichste Nachbarland des Corona-Epizentrums China (von einer, die soeben drei Wochen durch Vietnam reiste):
In Bussen, Zügen und in den Straßen größerer Städte tragen inzwischen acht von zehn Menschen Schutzmasken. Auf Infoschirmen und Plakaten, per Flugblatt und Internet wird daueraufgeklärt: „Hände regelmäßig desinfizieren, Hygiene daheim beachten, Fleisch gut durchkochen, bei Husten und Fieber ins Spital!“ Das Gesundheitsministerium veröffentlicht täglich die Zahlen der Verdachtsfälle und Neuinfektionen. Hotels werden ständig über aktuelle Sicherheitsvorkehrungen informiert. Einige Sehenswürdigkeiten sind seit Anfang Februar geschlossen. In manchen Regionen herrscht Einreiseverbot für Menschen aus Ländern mit registrierten Corona-Fällen. Klingt wie ein Apokalypse-Film ist aber real, fast banal. Influencerinnen machen Selfies mit den neuesten Designer-Schutzmasken, richten sich die Stirnfransen. Im Ausnahmezustand kehrt der Alltag ein.
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