Im falschen Zug!

Hinter Meidling wurde es plötzlich dunkel! Semmering-Basistunnel? Nein! Mir ging ein Licht auf!
Uwe Mauch

Uwe Mauch

Eigentlich dachte ich: ich kann ÖBB. Hochkompetent gebe ich Mitreisenden Auskunft, die nach Stockerau oder Retz fahren wollen und mit mir in der S-Bahn nach Mistelbach oder Gänserndorf sitzen: „Steigen Sie mit mir in der Station Floridsdorf-Siemensstraße aus, und dann fahren Sie mit dem nächsten Zug zurück nach Floridsdorf .“

Mein Kopfschütteln behalte ich dann immer für mich.

Am vergangenen Freitag schüttelte ich wieder den Kopf. Über mich. Wobei die Versuchsanordnung für ein Semester, das noch mit West- und Südbahnhof aufgewachsen ist, zum Scheitern fast verurteilte: ich musste nach Bruck an der Mur. Auf Gleis 6 des Wiener Hauptbahnhofs war der Railjet nach Graz angekündigt – auf Gleis 7 der Railjet nach Klagenfurt.

Zusätzlich gemein: dass der Zug nach Klagenfurt weniger verspätet abfuhr als der Zug nach Graz. Also nahm ich, Kind der Südbahn, Kurs auf Klagenfurt. Um, so der an sich schlaue Plan, ein paar Minuten früher in Bruck anzukommen.

Die reservierten Plätze nach Linz, Salzburg usw. irritierten mich, doch bis Meidling war alles gut. Hinter Meidling wurde es plötzlich dunkel! Semmering-Basistunnel? Nein! Mir ging ein Licht auf! Ich war im falschen Zug! In der Station Tullnerfeld stieg ich aus. Und schlich mit dem nächsten Zug zurück.

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