#MeineStadt: Dankbar in Wien

Es braucht gar nicht lange in der Fremde, um danach wieder dankbar und demütig in Wien zu leben.
Uwe Mauch

Uwe Mauch

Habe in der Vorwoche den Wiener Arzt Helmut Euler-Rolle auf seiner Hilfsfahrt durch Moldawien begleitet. Der private Samariter, seine Freunde und einige Spender helfen seit mehr als dreißig Jahren Menschen in einem verarmten, vergessenen Land mit dem Notwendigsten.

Wieder daheim, in Wien, ist nicht alles selbstverständlich: Das Dach über meinem Kopf, es lässt keine Feuchtigkeit durch, die Fenster weder Hitze noch Kälte. Aus den Wasserhähnen fließt Trinkwasser, kalt und auch warm. Eine intakte Maschine wäscht die Wäsche, und auf dem Herd kocht Kaffee. Es gibt ausreichend Strom und Gas, ein bisserl ein Geld auf dem Konto und eine staatliche Sozialversicherung.

Außer Haus bemerke ich: Die Radwege in Wien sind besser befestigt als die Hauptverkehrsadern in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Öffentliche Verkehrsmittel in Wien? Einfach nur großartig! Schulen und Universitäten? Auch viel besser als für junge Moldawier! Krankenhaus Nord? Ein finanzielles Desaster, gewiss, und doch 100.000 Mal besser als das zentrale Krankenhaus von Chisinau, wo man Kindergehirne noch immer so wie im 19. Jahrhundert operieren muss.

Und nein, ich bin jetzt nicht wahnsinnig stolz, ein Hiesiger zu sein. Ich bin einfach nur unfassbar dankbar.

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