Skeptisch denken

Hugo Portisch fehlt. Und er wird noch viel mehr fehlen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Ein Monat ist vergangen, und Hugo Portisch ist immer noch tot. Das kann gar nicht anders denn als Skandal gewertet werden. Er fehlt schon jetzt, und er wird immer mehr fehlen.

Gerade am heutigen Tag der Pressefreiheit lohnt es sich, daran zu erinnern, wofür Hugo Portisch gestanden ist (vielleicht sollten wir das jedes Jahr am 3. Mai machen): „Aus der Geschichte lernen. Gegen Vorurteile kämpfen. Und zur Toleranz erziehen.“ Wenn man sich daran hält, kann man als Journalist – und jeder Mensch, der anderen mitteilt, was er sieht und denkt, ist in Wahrheit ein Journalist – nicht mehr viel falsch machen.

Apropos denken: Hugo Portisch empfahl auch dringend, allem skeptisch gegenüberzustehen, auch der eigenen Meinung. Wenn man das konsequent tut, ist Hass – die Billigware der sozialen Medien – eigentlich nicht mehr möglich, weil man sich nicht mehr dem Irrglauben hingeben kann, ein Wahrheitsbesitzer zu sein.

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