Weshalb uns (schräge) Anfeuerungen vom Laufstreckenrand so freuen

Läufer bei Veranstaltung
"Lauf schneller, wir essen pünktlich": Über die Motivation entlang der Laufstrecke.
Elisabeth Holzer-Ottawa

Elisabeth Holzer-Ottawa

Auch nach 29 (anhand der an der Küchenwand aufgehängten Finisher-Medaillen exakt abgezählten) Starts bei Laufveranstaltungen bleibt eines doch immer wieder aufs Neue berührend: Die Motivation, die vom Rand der Laufstrecke kommt, also vom Gehsteig an der Strecke oder hinter den Sperrgittern bei der Kreuzung.

Da stehen – je nach Größe des Bewerbs – Hunderte oder Tausende Menschen entlang der Strecke und feuern nicht nur ihre eigenen Verwandten, Freunde oder Bekannten an. Sondern auch völlig fremde Läuferinnen und Läufer, die sich vielleicht gerade fragen, warum sie sich ausgerechnet an diesem Hitzetag, diesem Regentag, diesem Nebeltag und überhaupt diesem Sonntag die Strapaze antun, über sehr lange Distanzen zu laufen.

Falls Sie sich jetzt fragen sollten, ob dieses "Suuuper! Weiter so!!!" und Klatschen vom Rand der Laufstrecke etwas bringt – ja, das tut es und gibt den Teilnehmern unendlich viel.

(Seien Sie versichert, auch wenn wir Kopfhörerstöpsel in den Ohren haben – Anfeuerungen hören wir trotz Musik oder Hörbuch. Sie merken es am plötzlichen Lächeln im verschwitzten Gesicht.)

Zuweilen bringen die Zuschauerinnen und Zuschauern auch selbst gebastelte Plakate für die Lachmuskeln mit. Wer wie die Kolumnistin derzeit im vom Laufplan verordneten Schneckentempo unterwegs ist, hat Zeit, genauer hinzuschauen.

Die Favoriten, jüngst erspäht beim Graz Marathon:

  • "Hinter der Ziellinie gibt’s Tequila": Leider nein, aber der Iso-Drink war auch gut.
  • "Falls du zusammenbrichst, stoppe ich deine Uhr": Der Insiderwitz unter Läufern schlechthin, nun öffentlich gemacht.
  • "Tap here to power up": Putziger Energieschub inklusive aus Super Mario-Spiel entlehntem Pilz.
  • "Lauf schneller, wir essen pünktlich": Beim nächsten Mal aber bitte mit Adresse.

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