Geteiltes Leid
Kein Fendrich, dafür eine Rüge. „Ihr Rad hat kein Rücklicht“, tönt es aus einem Lautsprecher, der auf einem Polizeiauto montiert ist. Es ist dämmrig. Angesprochen ist ein junger Mann. Kein Ton mehr von „Da bin I her, da g’hör’I hin“, wie noch mitten im Shutdown, als die Polizei „I’m from Austria“ abspielte. „Wenn Sie keines haben, müssen Sie das Rad schieben“, schallt es. Der Radfahrer steigt ab und blickt auf die nicht funktionierende Leuchte. Fendrich ade. Es hat sich aber auch viel getan, seitdem das Land stillstand.
Keine Chance. Autos von oben, E-Bikes von unten, Fußgängerinnen von links, Radler von rechts. Der Lkw war ganz schön nahe. Eine Autotür geht auf. Gerade noch ausgewichen. Der Platz zum Radlfahren – ein schmaler Streifen auf einer Fahrbahn, der schon mal im Nichts – sprich mitten im Pkw-Verkehr – enden kann. Aus und vorbei. Wer nicht während des Lockdowns angefangen hat in Wien Rad zu fahren, als wenig Verkehr war, hat es schwer. Trotzdem: Im Mai wurden um 45 Prozent mehr Radfahrer registriert als im selben Monat 2019.
Keinen Ärger. Weniger Ärger auf den Straßen würde es geben, wenn die Gemeinden durch kluge Planung der Radverkehrswege die Konfliktpunkte vermeiden würden. Bitte keine Laternenmasten in einem ein Meter breiten Radweg platzieren. Da würde das „Eis von meiner Seel’“ schmelzen.
Tipps.
Beleuchtung. Aufladebare LED-Lampen kaufen, die leuchten schön hell. Auf der Straße gesichtet: Helme mit integriertem Blinker und ein Rucksack mit autoähnlicher Lichtführung.
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