Fabelhafte Welt: Na, bist doch noch eine echte Arztgattin worden
Eine Freundin schickte mir neulich ein Selfie, in dem sie eine Weinflasche an ihre Lippen führte. Darunter stand: Wenn das vorbei ist, wird die eine Hälfte von uns Gourmet-Köche sein und die andere Alkoholiker. Ich schickte ihr ein Selfie, das mich in der Position zeigte, in der ich mich jeden Abend seit Mitte März befinde: am Herd. Sie antwortete: Na, bist doch noch eine echte Arztgattin worden ;). Nun, sie hat nicht Unrecht. Ein Gutteil meiner Tage besteht neuerdings aus Putzen, Bügeln und Kochen. Letzteres war schon immer eine Leidenschaft, wenn ich auch lerne, dass man alles leidenschaftlicher tut, was man nur zwei- bis viermal pro Woche betreibt, anstatt täglich.
Wischen kann ich mittlerweile super, denn beim ersten Durchgang stieg ich selbst auf die nassen Flächen, beim zweiten der Hund, und nach einem vierten glänzte unser Boden pipifein.
Putzen und Bügeln bereiten mir noch gewisse Schwierigkeiten. Beides hatten wir zuletzt „outgesourct“. Doch die Ausgangsbeschränkungen gelten auch für gute Feen und ich kam zu einem unfreiwilligen Spa-Tag, an dem ich mir sogar die Zehenporen offendampfte, bis ich dieser raffinierten Erfindung namens „Dampfstation“ Herrin war.
Wischen kann ich mittlerweile super, denn beim ersten Durchgang stieg ich selbst auf die nassen Flächen, beim zweiten der Hund, und nach einem vierten glänzte unser Boden pipifein (Dank den Instruktionen eines YouTube-Videos). Doch das mache ich gern, denn es ist das Einzige, was ich tun kann, um den Dottore Amore zu unterstützen. Ihm sein Zuhause schön machen, wenngleich er kaum da ist, sondern zuletzt binnen weniger Tage eine dreistellige Stundenanzahl im Krankenhaus diente. Mein Respekt vor ihm und den Menschen im Gesundheitswesen, Transportlogistik, Journalismus, Einzelhandel, sowie aller, die für uns das Leben am Laufen halten, sich zum Teil unter völliger Vernachlässigung eigener Bedürfnisse um andere kümmern, kennt keine Grenzen. Ich kann leider nicht für alle kochen, putzen und bügeln. Aber Danke sagen, und das von Herzen!
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