Beteerender Rosenduft

Die Flaschenpost kommt diesmal aus dem Piemont mit der wohl bekanntesten Barolo-Rebsorte, Nebbiolo
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Es ist der kompromisslose „Barolo“ mit seinem unvergleichlich zarten Duft nach Teer und Rosen, der Peter Roggenhofer zum Piemont in den Sinn kommt. Er arbeitete früher im Baugeschäft – das erklärt vermutlich den Teer. Heute jedenfalls führt er die Weinhandlung „Enoteca Barolista“ in Wien Leopoldstadt. Der Fokus liegt komplett auf der norditalienischen Region. Der Weinhändler schwärmt von der Gastfreundschaft der Menschen, dem kernigen Wein, den frischen Weißen Alba Trüffeln auf einer Eierspeise und der spröden Schönheit der Landschaft.

Beteerender Rosenduft

Das Gebiet „Langhe, Roero und Monferrato“ ist immerhin Weltkulturerbe und die Slowfood-Bewegung hat in diesem Genussviertel ihren Ursprung. Gut möglich, dass nicht jeder Straßenbelag oder Blumen aus dem Rotweinglas riecht. Denn der „Barolo Brea Ca Mia 2015“ (Don't try this at home – erst in ein paar Jahren aufmachen!) vom Traditionsweingut Brovia etwa kann einen ganzen Strauß an unterschiedlichen Assoziationen wecken. Ich denke da an Walderdbeeren und Sattelleder, eingelegte Pflaumen, Schwarztee, Wacholder und Vogelkirschen, Tabak und Süßholz. Und meine Fantasie ist groß genug, um beim Kosten die nebeligen Herbsttage rund um das Castiglione Falletto zu erahnen. Schließlich heißt die Barolo-Rebsorte nicht umsonst Nebbiolo. Weiterfantasieren kann man am Mittwoch auf der Piemontesischen Weinmesse im Hotel Regina oder bei Barolista selbst.

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
Haben Sie kürzlich ein überraschend hervorragenden Wein getrunken oder sonst Anregungen für uns haben, freuen wir uns, von Ihnen zu lesen: flaschenpost@kurier.at

Kommentare